Frauen in der Arbeitswelt

Frauen in der Arbeitswelt
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Infografik Nr. 631530

In den entwickelten Ländern ist die Quote der berufstätigen Frauen in den letzten Jahrzehnten markant angestiegen. Entscheidend dafür war die Ausweitung der Frauenerwerbstätigkeit in den älteren Jahrgängen zwischen 55 und 64 Jahren. Wo ist die Erwerbsbeteiligung der Frauen besonders hoch? Und wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?

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Die Zeiten; in denen die gesellschaftliche Rolle der Frau allein durch die drei K – Kinder, Küche und Kirche – bestimmt wurde, sind passé. Ein klares Indiz dafür liefert die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit in den entwickelten Ländern. Dort ist der Abstand zu den Männern, was die Beteiligung am Arbeitsleben angeht, im Lauf der letzten Jahrzehnte deutlich zusammengeschrumpft. Im Durchschnitt der OECD-Länder gehen mittlerweile 77 % der Männer, aber auch schon 63 % der Frauen zwischen 15 und 64 Jahren einer beruflichen Tätigkeit nach. Allerdings weichen die Verhältnisse in den einzelnen Ländern nach wie vor stark voneinander ab.

In den nordischen Ländern war die Quote erwerbstätiger Frauen seit jeher überdurchschnittlich hoch. Zuletzt (im Jahr 2023) lag sie in Schweden bei 76 %, in Island sogar bei 81 %. Die angelsächsischen Länder weisen ebenfalls traditionell hohe Anteile beruflich aktiver Frauen auf, auch wenn der Trend zu längerer Ausbildung den Einstieg in den Beruf heute hinauszögert. So waren 2023 in Neuseeland 76 %, in Kanada 73 % und in Großbritannien 72 % der Frauen erwerbstätig, in den USA immerhin 68 %. Unter den westeuropäischen Ländern stechen die Niederlande hervor, wo 79 % der Frauen eine Erwerbstätigkeit ausüben, wenn auch oft in Teilzeit.

In der Europäischen Union waren in den letzten zwanzig Jahren fast überall starke Veränderungen zu beobachten. Als treibende Kraft wirkten dabei auch die Zielvereinbarungen im Rahmen der EU, einen größeren Teil der Frauen und Männer ins Arbeitsleben zu integrieren bzw. ihr Ausscheiden aus dem Beruf hinauszuzögern. Mit Unterbrechungen durch die Finanz- und Eurokrise und durch die Corona-Pandemie ist die Erwerbsorienteirung der Frauen in den meisten EU-Ländern markant gestiegen. So waren in Deutschland 2023 fast 74 % der Frauen erwerbstätig (gegenüber 58 % im Jahr 2000). In Frankreich stieg diese Quote im gleichen Zeitraum von 55 auf 66 % und in Spanien von 42 auf 62 %. Entscheidend dafür war die Ausweitung der Frauenerwerbstätigkeit in den älteren Jahrgängen (55 bis 64 Jahre).

Die Unterschiede der weiblichen Erwerbsbeteiligung wurzeln tief in der jeweiligen Alltagskultur. In Ländern mit niedriger Erwerbsquote ist das Ein-Verdiener-Modell, in dem der Mann für das Familieneinkommen sorgt und die Frau sich um Haushalt und Kinder kümmert, immer noch weit verbreitet. Das Erwerbsverhalten vor allem verheirateter Frauen kann aber durch politische Maßnahmen – wie die Förderung der Kindertagesbetreuung – beeinflusst werden.

Ausgabe: 09/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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