Der Haushalt des Bundes 1970-2024

Der Haushalt des Bundes 1970-2024
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Infografik Nr. 194110

Der Bundeshaushalt hatte 1970 erst einen Umfang von umgerechnet rund 45 Mrd Euro. 2024 ist er mehr als zehn Mal so hoch. Dazwischen liegen Etappen der Haushaltspolitik zwischen Nachfragesteuerung und Konsolidierung, großzügigen Ausgabenprogrammen und Einhaltung der Schuldenbremse. Verfolgen Sie hier die Entwicklung der Ausgaben des Bundes über mehr als 50 Jahre! Der Bundeshaushalt hatte 1970 erst einen Umfang von umgerechnet rund 45 Mrd Euro. 2024 ist er mehr als zehn Mal so hoch. Dazwischen liegen Etappen der Haushaltspolitik zwischen Nachfragesteuerung und Konsolidierung, großzügigen Ausgabenprogrammen und Einhaltung der Schuldenbremse. Verfolgen Sie hier die Entwicklung der Ausgaben des Bundes über mehr als 50 Jahre!

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Die Entwicklung des Bundeshaushalts lässt sich inzwischen über mehr als sieben Jahrzehnte zurückverfolgen. Dabei wird deutlich, wie sich der Umfang der Staatsausgaben und die Schwerpunkte der Staatstätigkeit seit den Anfängen der Bundesrepublik veränderten. Im Haushaltsjahr 1950 hatte der Haushalt des Bundes erst einen Umfang von umgerechnet 6,3 Mrd €. In den 1950er und 1960er Jahren trugen hauptsächlich die Besatzungskosten und der Aufbau der Bundeswehr, die sozialen Kriegsfolgelasten und die Wohnungsbauförderung zum Anstieg der Ausgaben bei. Durch das Stabilitätsgesetz des Jahres 1967 erhielt der Bundeshaushalt auch eine volkswirtschaftliche Lenkungsfunktion. Auf dieser Grundlage wurde in den 1970er Jahren versucht, durch steuerliche Maßnahmen oder Investitionsprogramme die Nachfrage zu stabilisieren. Hohe Zuwachsraten wiesen daneben besonders die Sozial- und die Bildungsausgaben auf.

Angesichts rasch zunehmender Staatsschulden ging der Bund in den 1980er Jahren auf Gegenkurs, um das Ausgabenwachstum zu begrenzen. Die deutsche Einigung erzwang ab 1990 jedoch neue Prioritäten: Nun mussten zusätzliche Milliarden in den wirtschaftlichen Aufbau Ostdeutschlands und die Finanzierung der sozialen Sicherung gepumpt werden. Die auch zur Übernahme der DDR-Altlasten erforderliche Neuverschuldung trieb die Zinsausgaben des Bundes in die Höhe und engte den Haushaltsspielraum weiter ein. Gegen Ende der 1990er Jahre wurde die Konsolidierung des Bundeshaushalts daher unausweichlich, zumal auch der europäische Stabilitätspakt von 1997 nach strenger Haushaltsdisziplin verlangte.

Anhaltende wirtschaftliche Probleme durchkreuzten allerdings den Sparkurs und führten zu einer noch stärkeren sozialpolitischen Ausrichtung des Haushalts. Die globale Finanzkrise (ab 2008) und die Eurokrise (ab 2010) zwangen den Bund zu milliardenschweren Stützungsmaßnahmen bei schrumpfenden Einnahmen. Nach Überwindung dieser Krisen gelang es aber, die Neuverschuldung zu reduzieren und ab 2014 sogar Haushaltsüberschüsse zu erzielen. Die Corona-Pandemie stellte die Finanzpolitik des Bundes 2020 jedoch vor größere Herausforderungen als je zuvor. Um die Folgen der Pandemie abzufedern, ging der Bund tief ins Defizit und schnürte umfangreiche Hilfsprogramme für Unternehmen, Selbstständige, Beschäftigte und den Kulturbereich. Hinzu kamen massive Mehrausgaben für die Gesundheit. 2021 überstiegen die Ausgaben erstmals die Schwelle von 500 Mrd €. 2022 erzwang der steile Anstieg der Energiekosten infolge des Kriegs gegen die Ukraine neue staatliche Stützungsmaßnahmen. Die Schuldenbremse wurde vorübergehend ausgesetzt. 2024 soll nach vier Jahren wieder finanzpolitische Normalität einkehren.

Ausgabe: 03/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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