Schwerbehinderte Menschen

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Infografik Nr. 179020

Fast acht Millionen Menschen in Deutschland gelten als schwerbehindert. Das sind mehr als 9% der Bevölkerung. Wie ist Schwerbehinderung definiert? Und welche Einschränkungen und Funktionsstörungen stehen dabei im Vordergrund?

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Menschen gelten als behindert, wenn ihre körperliche Funktion, ihre geistige Fähigkeit oder ihre seelische Gesundheit auf längere Dauer (mindestens sechs Monate) vom alterstypischen Normalzustand abweicht und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist (vgl. Sozialgesetzbuch IX, § 2). Wird ein amtlicher Behindertenausweis beantragt – er ist Voraussetzung für eine Reihe von sozialen Vergünstigungen und Leistungen –, stellt das zuständige Versorgungsamt den Grad der Behinderung fest. Als schwerbehindert werden Personen mit einem Behinderungsgrad von 50 bis 100 bezeichnet.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren in Deutschland Ende 2023 rund 7,9 Mio schwerbehinderte Menschen registriert, je zur Hälfte Männer und Frauen; das entsprach mehr als 9 % der Bevölkerung. Weil die Statistik aber nur diejenigen erfasst, die einen Behindertenausweis beantragt und erhalten haben, ist die tatsächliche Zahl schwerbehinderter Menschen wohl noch deutlich höher anzusetzen.

Behinderungen treten in vielerlei Formen auf. Gut ein Fünftel der schwerbehinderten Menschen (1,7 Mio) leidet unter sehr schweren Beeinträchtigungen mit dem höchsten Behinderungsgrad von 100. Viele haben außerdem mehrere Behinderungen nebeneinander zu verkraften. Fragt man nach der jeweils schwersten Behinderung, so stehen Funktionsstörungen des Herz-Kreislauf-Systems und der übrigen inneren Organe (Atemwege, Verdauungsorgane usw.) mit einem Anteil von 26 % an erster Stelle. Insgesamt 58 % der behinderten Menschen sind von körperlichen Behinderungen betroffen. Dazu zählen auch Funktionseinschränkungen der Arme und Beine, der Wirbelsäule und des Rumpfes, Sehstörungen, Schwerhörigkeit und Sprachstörungen. Bei 9 % der schwerbehinderten Menschen liegt eine zerebrale Störung oder eine Querschnittslähmung vor, bei weiteren 15 % steht eine geistig-seelische Behinderung oder eine Suchtkrankheit im Vordergrund. Für die übrigen 19 % fehlen Angaben zur schwersten Behinderung.

Die meisten Behinderungen sind krankheitsbedingt und damit erst im Lauf des Lebens erworben worden – dies traf Ende 2023 für 91 % der Schwerbehinderten zu. In 3 % der Fälle sind sie angeboren, bei gut 1 % gehen sie auf Unfälle und Berufskrankheiten oder auf Kriegs-, Wehr- und Zivildienstschäden zurück. Die übrigen 5 % haben andere oder mehrfache, zum Teil auch ungeklärte Ursachen. Wie nicht anders zu erwarten, sind ältere Menschen in stärkerem Maß von Behinderungen betroffen. 2023 befand sich mehr als die Hälfte aller Schwerbehinderten bereits im Rentenalter (ab 65 Jahren). Und umgekehrt lässt sich sagen, dass von der Bevölkerung im Rentenalter jede/r vierte (24 %) schwerbehindert ist.

Ausgabe: 10/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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