Die Arbeitslosen 1991-2023

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Infografik Nr. 258238

Die lange Zeit rückläufige Arbeitslosenzahl in Deutschland ging im Pandemiejahr 2020 wieder deutlich nach oben. Nach kurzem Rückgang stieg sie 2023 erneut. Was waren die Gründe dafür und wer war davon besonders betroffen?

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Von ihrem Höhepunkt im Jahr 2005 ging die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit in Deutschland bis 2019 deutlich zurück. Durch die Finanzkrise (2009) und die Eurokrise (2013) wurde diese Entwicklung nur kurzfristig unterbrochen. 2019 erreichte sie mit 2,27 Mio Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 5,0 % ihren vorläufigen Tiefpunkt. Das folgende Jahr stand jedoch ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Um sie einzudämmen, wurden Wirtschaft und öffentliches Leben im Frühjahr und Herbst 2020 für mehrere Wochen heruntergefahren. Die reale Wirtschaftsleistung schrumpfte und der Arbeitsmarkt geriet massiv unter Druck. 2021 trat eine leichte Entspannung ein, aber der wechselhafte Verlauf der Pandemie und die Störung der internationalen Lieferketten machten der Wirtschaft weiterhin zu schaffen. 2022 löste der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine neue Verwerfungen aus. Weltweit schossen die Energiepreise in die Höhe. In Deutschland waren davon vor allem die energieintensiven Industriezweige und die privaten Haushalte betroffen.

Hohe Inflation, steigende Zinsen, ein getrübtes Konsumklima und eine verhaltene Auslandsnachfrage bestimmten die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2023. Das Bruttoinlandsprodukt lag im Vergleich zum Vorjahr leicht im Minus. Dennoch nahm die Zahl der Erwerbstätigen weiter zu und erreichte mit 45,9 Millionen im Jahresdurchschnitt einen neuen Rekordstand. Es stieg aber auch die Arbeitslosigkeit, da das Arbeitskräfteangebot aufgrund der Flüchtlingszuwanderung und der höheren Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Menschen noch stärker wuchs.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren 2023 im Durchschnitt 2,61 Mio Menschen arbeitslos gemeldet (8 % mehr als im Vorjahr), davon 1,41 Mio Männer und 1,20 Mio Frauen. Das entsprach einer Arbeitslosenquote von 5,7 % aller zivilen Erwerbspersonen. In Westdeutschland lag die Quote bei 5,3 %, in Ostdeutschland (einschließlich Berlin) bei 7,2 %. Auf Länderebene bewegte sie sich zwischen 3,4 % in Bayern und 10,6 % in Bremen; in Nordrhein-Westfalen als größtem Bundesland belief sie sich auf 7,2 %.

2023 waren im Jahresdurchschnitt alle Personengruppen von höherer Arbeitslosigkeit betroffen. Bei Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung stieg sie um knapp 4 %, bei Personen ohne Ausbildung um 8 %, bei akademisch Ausgebildeten sogar um fast 19 %. Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen (unter 25 Jahren) kletterte um nahezu 13 %, die der Älteren (ab 55 Jahren) um 7 %. Bei Ausländern wurde eine um 18 % höhere Arbeitslosenzahl registriert, bei Deutschen eine Zunahme um 3 %.

 

Ausgabe: 02/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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