Das Geldvermögen der deutschen Haushalte

Das Geldvermögen der deutschen Haushalte
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Die deutschen Haushalte sind eifrige Sparer. Wie sich ihr Geldpolster entwickelt, hängt aber auch von der Kursentwicklung an den Börsen ab. Daraus erklären sich die großen Sprünge in der Entwicklung des Geldvermögens. Viele Anleger scheuen das Risiko und parken große Summen als Bargeld oder auf Sichtkonten bei den Banken. Welche Anlageformen außerdem gewählt werden, erfahren Sie hier!

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Das Sparverhalten der privaten Haushalte in Deutschland wird traditionell stark durch Vorsichtsmotive bestimmt. Auch in wirtschaftlich schwachen Zeiten wird Geld zurückgelegt, um dem Drohbild des sozialen Abstiegs zu begegnen und Rücklagen fürs Alter zu schaffen. Aber der finanzielle Vermögensbestand nährt sich nicht nur aus dem Fleiß der Sparer, er hängt auch von der Kursentwicklung der zum Bestand gehörenden Wertpapiere ab. Das mussten die Anleger seit der Jahrtausendwende mehrmals schmerzlich erfahren. 2008 riss die Finanzkrise ein so tiefes Loch in die Wertpapieranlagen, dass das Geldvermögen der Haushalte trotz aller Sparanstrengungen schrumpfte.

In den Jahren 2011 und 2018 bremste die negative Kursentwicklung an den Börsen den Zuwachs des Geldvermögens ab. Und 2022 brach die Summe der Geldvermögen erneut ein, da gleich mehrere Belastungsfaktoren zusammenkamen: der Angriffskrieg gegen die Ukraine, Rohstoff- und Energieknappheiten, steigende Inflationsraten und die von den Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation verfügten Zinserhöhungen – mit der Folge einer Abschwächung der Weltkonjunktur. 2023 erholten sich die Finanzmärkte jedoch. Sparleistungen und Kursgewinne zusammen ließen das (Brutto-)Geldvermögen zum Ende des Jahres auf die Rekordsumme von 7 730 Mrd € anwachsen.

Die privaten Haushalte hielten indessen nach wie vor an Anlageformen fest, die sie als risikoarm einschätzten. Um jederzeit „flüssig“ zu bleiben, parkten sie große Summen als Bargeld oder auf Sichtkonten bei den Banken, obwohl sie dafür auf mögliche Erträge verzichteten. So entfiel auch Ende 2023 ein hoher Anteil des Geldvermögensbestands auf Bargeld und Sichteinlagen (28 %). Termin- und Spareinlagen machten 14% des Geldvermögens aus. Weitere 30% waren bei Versicherungen und Pensionseinrichtungen und damit ebenfalls risikoarm platziert. Anlagen in Aktien und Investmentfonds brachten es demgegenüber auf einen Anteil von 25 %. Immerhin war dies der höchste Wert seit dem Dotcom-Boom des Jahres 2000, dessen Zusammenbruch dann viele Anleger verschreckte. Dem Bruttogeldvermögen von 7 730 Mrd € standen Ende 2023 Verbindlichkeiten von 2 155 Mrd €, hauptsächlich für Baukredite, gegenüber. Unter dem Strich verblieb somit ein finanzielles Nettovermögen von 5 576 Mrd €, auch das ein Rekordwert.

Zum Sektor der privaten Haushalte zählen in der Finanzierungsrechnung der Bundesbank auch Einzelkaufleute und Selbstständige, bei denen sich private und geschäftliche Finanzierungsvorgänge nicht voneinander trennen lassen.

Ausgabe: 10/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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